Lange und viel wurde gemunkelt und gemutmasst über den Motor und die Leistung im neuen Audi RS 3. Nun liess Audi die Katze aus dem Sack. 27 PS und 15 Nm mehr leistet der unverändert 2.5-Liter grosse Fünfzylinder als sein Vorgänger, was ihn mit nun 367 PS und 465 Nm zum stärksten Kompaktsportler macht.
Dicht dahinter folgt der unmittelbare Konkurrent A 45 AMG mit 360 PS und 450 Nm. Beim Topspeed herrscht zwischen dem Ingolstädter und dem Affalterbacher jedoch Gleichstand. Im Normalfall ist bei 250km/h Schluss, doch wer ein paar Franken drauflegt bekommt die Freigabe bis 280km/h. Mit dieser Leistung, Allradantrieb und dem Siebengang-Doppelkupplungsgetiebe stürmt der RS 3 gemäss Audi in 4.3 Sekunden aus dem Stand auf 100km/h.
Treu, auch wenn nur optional erhältlich, bleiben sich die Ingolstädter bei ihren meiner Ansicht nach komischen Reifendimensionen. Vorne 255/30/19 und hinten 235/35/19. Erst recht unverständlich wirkt diese Bereifung wenn ich in Audis Pressebericht lese, dass der neue RS 3 über eine neu entwickelte Lamellenkupplung verfügt, die die übertragbaren Antriebsmomente bedarfsgerecht an die Vorder- und die Hinterachse verteilt. In Abhängigkeit von Fahrstil und Reibwert können so zwischen 50 und 100 Prozent der übertragbaren Antriebskräfte an die Hinterachse geleitet werden. Doch wenn nie mehr als 50 Prozent der Antriebskräfte an die Vorderachse gehen, weshalb dann vorne breitere Reifen als hinten? Am Gewicht des 2.5-Liter-Fünfzylinder kann es kaum liegen. Die Gelegenheit dies zu testen wird sich mir aber frühestens im nächsten Sommer bieten, denn Audi präsentiert den RS 3 Sportback der Öffentlichkeit am Genfer Automobilsalon im März 2015.
Das Warten bis dahin lohnt sich jedoch mit
Sicherheit, denn der RS 3 wird ab Werk, wenn auch optional, mit einer
Klappenauspuffanlage ausgerüstet, die den einmaligen, kernigen Sound des
Fünfzylinders noch stärker zur Geltung bringen soll.
Optional ist für den RS 3 eine Keramikbremsanlage
erhältlich, was in der Kompaktklasse ein Novum ist. Standardmässig setzt Audi
auf eine Stahlbremse im Wellendesign was helfen soll Gewicht zu sparen. Wenn
wir schon beim Thema Gewicht sind, so ist auch der neue RS3 Sportback trotz 55
Kilogramm Einsparung mit leer (ohne Fahrer) 1'520 Kilogramm nicht gerade ein
Leichtgewicht.
Aussen ist der RS 3 Sportback durch seine
verbreiterte und 25 Millimeter tieferliegende Karosserie, dem glänzend
schwarzen Wabengitter im Kühlergrill und dem markanten Dachspoiler deutlich von
den normalen A3 und S3 Modellen zu unterscheiden. Die Front wird von einem
wuchtigen Schwert geprägt, welches nahtlos in die seitlich hochverlaufenden
Luftführungen integriert. Das grösste Unterscheidungsmerkmal sind jedoch die 2
ovalen Auspuffendrohre. Hier geht Audi nun ein einheitliches Design, so dass
alle A-Modelle 1-2 runde, zusammenliegende Endrohre, die S-Modelle auf jeder
Seite 2 zusammenliegende Endrohre und die RS-Versionen auf jeder Seite jeweils
ein ovales Endrohr trägt.
Im Innenraum herrscht Audi-RS-typische Optik.
Unten abgeflachtes Multifunktionssportlenkrad, diverse RS-Logos und auf Wunsch
Sportsitze. Wer es ganz hart mag, kann den neu entwickelten RS Schalensitz
ordern. Dieser bietet eine Sitzschale aus Carbon und ist gegenüber dem
Sportsitz nochmals rund sieben Kilogramm leichter. Neu bringt das
Informationssystem eine Ladedruckanzeige, ein Ölthermometer und einen Laptimer
mit.
Alles in allem scheint mir der RS 3 Sportback fahrdynamisch sicherlich ein sehr unterhaltsames Auto zu sein, mit einem grossartigem Sound, ist doch der Vorgänger schon herrlich kernig. Ob die Keramikbremsanlage und die RS Sportsitze in der Kompaktklasse unter den gebotenen Fahrleistungen wirklich Sinn machen, wird wohl erst ein Test zutage bringen.
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18.12.2014
Text: Tom's Car Blog
Bilder: Werk