Herrin der Ringe - Audi RS 3

Meiner Blog Leserin Irene hab ich den Wunsch eines Gastbetrags über ihren daytonagrauen Audi RS 3 erfüllt. Wie sie zur Herrin der Ringe wurde, was sie an ihrem Knallteufel mag und was nicht, lässt sie uns auf den folgenden Zeilen wissen.


Den halben Entschluss, ein neues Auto zu kaufen, fasste ich vor einiger Zeit auf der Fahrt nach München. No speed limit auf der deutschen Autobahn, wenig Verkehr und trotzdem ging es nicht richtig vorwärts. Und dabei hatte ich mich so auf diesen Ausflug gefreut. Mein über alles geliebter Porsche Cayman S kam nicht vom Fleck. Den anderen halben Entschluss und somit den ganzen Entschluss, den Porsche zu verkaufen, fasste ich etwas später bergaufwärts im Stau, da die Kupplung beim Cayman extrem schwer war und man den Fuss bereits nach kurzer Zeit nicht mehr spürte. Ich wollte ein anderes Auto kaufen, und zwar eines mit einem automatisierten Schaltgetriebe und mit mehr Leistung. Doch welches? Eines Tages fuhr ich in einem Audi RS3 an eine Beerdigung. So traurig dieser Tag zwar auch war, so hatte er dennoch etwas Gutes: Der Nachfolger war gefunden! Es war Liebe auf den ersten Blick.

Vielleicht merkt man spätestens hier, dass dieser Text von einer weiblichen Person geschrieben wurde. Die anschliessende Probefahrt samt Start mit Launch Control überzeugte mich vollends. Audi produziert meiner Meinung nach optisch wunderschöne Autos. Diese Eigenschaft wird nur noch von einer anderen Automarke übertroffen, nämlich von Porsche. Aber ein solcher Wagen sollte es ja - zumindest vorerst - nicht mehr sein. Der Audi RS3 spricht nicht nur optisch, sondern auch fahrtechnisch und soundtechnisch sehr an. Der Sound des Fünfzylinders hat suchtpotential. Im Sportmodus öffnen sich die Klappen im Auspuff und das Fahrwerk wird tiefer. Das ist jeweils der richtige Zeitpunkt, das Radio auszuschalten und die Musik des Motors zu geniessen.

Das automatisierte Schaltgetriebe arbeitet schnell und wunderbar präzise. Dazu führt die Firma Sportec äusserst schöne und äusserst teure Schaltpaddles als Zubehör in ihrem Sortiment. Der RS3 hat eine absolut ideale Grösse, nicht zu gross und nicht zu klein. Nie muss man sich Gedanken über enge Parkhäuser oder kleine Parkfelder machen, er hat immer und überall Platz. Da bereiten andere Autos andere Sorgen (beispielsweise der BMW M5 – ich weiss wovon ich rede). Über seine Wintertauglichkeit kann ich leider nichts berichten, da ich den RS3 im Schnee noch nicht testen konnte. Ich bin jedoch überzeugt, dass der Quattro auch prekäre Schneeverhältnisse hervorragend meistert.

Seiner Tendenz zur Untersteuerung versucht man entgegenzuwirken, indem man vorne eine breitere Reifendimension montiert. Auch beim neuen Modell ist dies übrigens so. Inzwischen weiss auch mein Pneuhändler über diese etwas ungewohnte Methode Bescheid. Ich mag es, wenn ein Auto nicht so ist wie die anderen. Das passt zu mir. Natürlich habe ich in der Zwischenzeit auch einige Kleinigkeiten mit Verbesserungspotential festgestellt. Zum Beispiel hat sich ein Audi-Designer bei der Entwicklung des Heizungsknopfes selber verwirklicht. Da wäre weniger mehr. Klappt man die Aussenspiegel ein, so muss man diese bei der Wegfahrt selber wieder nach aussen klappen. BMW hat es geschafft, dass diese automatisch bei der Wegfahrt nach aussen gehen. Oder beim Parkieren „schauen“ die BMW-Aussenspiegel automatisch nach unten, was die Audi-Spiegel leider nicht tun.

Der RS3 merkt auch nicht, wenn der Beifahrer nicht angegurtet ist. Soviel zum Thema „Vorsprung durch Technik“. Anstatt des herkömmlichen Schlüssels hätte ich mir einen „start the engine“-Knopf gewünscht. Dies würde so ein kleines Renn-Feeling vermitteln. Aber wie gesagt, es handelt sich dabei um Kleinigkeiten. Der RS3 macht so richtig viel Spass und ich bin richtig fest glücklich mit ihm. Wir sind ein Dream Team. 

 

Tom, der Original-Blogger, machte mit eben diesem Auto eine Testfahrt auf einer Bündner Passstrasse - und hatte ein Lächeln im Gesicht.

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Text: Irene
Fotos: Werk / Irene