A driver's car - Porsche stellt den 911 Carrera T vor


In letzter Zeit merkt man deutlich, dass Porsche zum VAG Konzern gehört. Die Modellvielfalt nimmt an allen Ecken und Enden zu. Vom 911er gibt es mittlerweile über 20 verschiedene Modelle und ein weiteres haben die Zuffenhausner kürzlich präsentiert. Den 911 Carrera T.

Einen elevator pitch für den 991 Carrera T zu formulieren ist kinderleicht. "Ein 911 R auf Carrera Basis. Leichtbau, Handschaltung, Heckantrieb, ein driver's car halt." Wer es etwas genauer wissen will, soll weiterlesen. Das T steht nicht etwa für Thomas, auch wenn ich in der heutigen 911 Carrera (nicht GT oder Turbo) Modellvielfalt mit Sicherheit zum Carrera T greifen würde. Nein, T steht für Touring, und das schon seit einiger Zeit. Bereits 1968 gab es vom Urmodell des 911ers ein T Modell und auch vom legendären Carrera RS 2.7 gab es den Touring. Last but noch least zeigte Porsche ja auch an der diesjährigen IAA in Frankfurt den GT3 Touring (Elevator pitch: ein GT3 ohne Flügel- und Spoilerwerk). 


Im aktuellen 911 T bestehen die Heck- und Fondscheiben aus Leichtbauglas, die Türen werden über Öffnerschlaufen bedient, die Dämmung wurde reduziert, und die +2-Sitze hinten entfernt. Das macht dann netto noch 1'425 Kilogramm Leergewicht, zwar nur 20 weniger als bei einem normalen Carrera, aber das ist schon mal ein Ansatz. Doch das eigentlich schöne am 911 T ist, dass man ihn eben so richtig puristisch kaufen kann. Mit Handschaltung (einziger Wehrmutstropen, 7 Gang) und ohne PCM, ja genau, ohne Infotainment, ganz wie es sich für eine Fahrmaschine gehört. Nicht umsonst ist der 911 T auf den offiziellen Pressebildern total verdreckt und spartanisch ausgestattet.



Beim Motor belassen es die Zuffenhausner erstmals beim 3.0 Liter Turbo aus dem Standard Carrera, soll heissen, 370 PS und 450 Nm. So ausgestattet rennt der T handgerissen in 4.5 Sekaunden aus dem Stand auf Tempo 100. Wer das Konzept des 911 T nicht verstanden hat und ihn mit PDK bestellt, ist zwar schneller (4.2 Sekunden), doch da wo du einen jeden 911er normalerweise bewegst, nämlich auf einer Passstrasse, entgeht dir dann eben jener Fahrspass, jenes eins werden mit dem Wagen, jenes auf den drei Pedalen rumtreten, jenes Anbremsen, Kuppeln und Zwischengas geben, Schalten und danach wieder voll auf den Pinsel treten, und zu guter Letzt noch ein bisschen mit dem Heck schwenken. Und eben, nach der Kurve ist vor der Kurve. Also wieder und wieder durchexerzieren.

Porsche wird wohl, weil die Petrolheads weniger werden, den Carrera T auch als Carrera 4T, und wohl auch noch die entsprechenden S und oder sogar GTS Versionen bringen, schliesslich soll ja jede noch so kleine Lücke gefüllt werden. Das können sie ja gut bei der VAG, aber immerhin gehen sie mit dem 911 T in eine gute Richtung und vernachlässigen den Kern der Marke nicht. 

Wer nun meint Purismus und weniger ist auch gleich weniger Preis, der irrt gewaltig. Mehr Fahrspass geht immer mit einem höheren Preis einher. So kostet denn auch der 911 T ganze 11'600 Franken mehr als der Basis Carrera. Dafür braucht die Fahrmaschine dann nicht mehr allzu viele Optionen die den Preis weiter in die Höhe drücken, von daher, fast schon ein Schnäppchen für knapp 130'000 Franken.

Noch mehr Porsche gibt's hier.



27.10.2017

Text: Tom's Car Blog
Bilder: Werk